europaNATs Pressemitteilung zum 09.12.2016: Welttag der Rechte arbeitender Kinder und Jugendlicher

Bei dem 3. Welttreffen der arbeitenden Kinder 2006 in Siena, Italien, beschlossen die Kinder und Jugendlichen, dass jährlich am 9. Dezember der Welttag der Rechte der arbeitenden Kinder und Jugendlichen gefeiert werden soll, ein Tag, an dem sie auf ihre Kämpfe und Rechte aufmerksam machen.

Heute, nach zehn Jahren, sehen die Kinder diesen Tag als Symbol des Kampfes und des Widerstandes gegen Aktionen, die “Kinderarbeit” ausrotten wollen und von internationalen Institutionen wie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) propagiert werden. Es sind dieselben Organisationen, die gegen die Menschenwürde der NNATs verstoßen und ihre Arbeit kriminalisieren, ohne ihre Lebensrealität und ihre Bedürfnisse zu beachten. Statt “Kinderarbeit” zu verbieten, sollte sich der Kampf gegen die wirtschaftliche Ausbeutung und Misshandlungen von Kindern richten und die wirklichen Ursachen im kapitalistischen System und der neoliberalen Politik erkennen.

Wenn Kinder durch Kinderhandel, Pornografie oder Prostitution missbraucht werden, handelt es sich nicht, wie oft behauptet wird, um die „schlimmsten Formen der Kinderarbeit”, sondern um kriminelle Verbrechen. Diese gehören angezeigt und mit allen Mitteln bekämpft.

Die NNATs äußern sich an diesem und an allen Tagen des Jahres und kämpfen für die Anerkennung ihrer Rechte und die Schaffung von Gesetzen, die ihnen gute Lebensbedingungen und gerechte Arbeit zusichern und an denen sie mitwirken können. Es ist ein langer Weg, aber er ist nicht unmöglich, und wir als europaNATS sind Zeugen dieses Kampfes und der Veränderungen, die die NNATs angestoßen haben. Sie zeigen uns Tag für Tag, dass sie Arbeit als wertvoll begreifen und dass aus ihnen bewundernswerte Menschen geworden sind, die Verantwortung für sich und andere Menschen übernehmen. Wir haben viele Kinder und Jugendliche auf diesem Weg kennengelernt, sie verkaufen unter anderem Süßigkeiten und Zeitungen, putzen Schuhe und passen auf ihre Geschwister zuhause auf oder wirken bei der gemeinsamen Arbeit  in den indigenen Gemeinden mit. Fast alle haben die Schule besucht und viele von ihnen haben eine Ausbildung. Sie sind heute Verantwortungsträger in ihren Gemeinden, sind Mütter und Väter, die soziale Werte vertreten und Ansehen genießen.

Aus diesem Grunde schließen wir uns heute, am 9.12.2016 den Forderungen der NNATs an, feiern mit ihnen diesen Kinderrechtstag und fordern für sie mehr Respekt und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Wir fordern die allgemeine Öffentlichkeit, die Väter, Mütter und Menschen aller Berufe auf, zusammen eine gerechtere und solidarische Gesellschaft zu schaffen und dabei die Stimmen der Kinder zu hören und ernst zu nehmen.

europaNATS ist ein Zusammenschluss europäischer Organisationen, die sich weltweit für die Rechte von arbeitenden Kindern und Jugendlichen einsetzen. Die ersten Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlicher (NNATs: Niños, Niñas y Adolescentes Trabajadores) entstanden in den 1970er Jahren in Lateinamerika, später dann in Asien und Afrika. Heute arbeiten die Bewegungen in internationalen Netzwerken zusammen und erreichen  Millionen Kinder und Jugendliche, die sich aktiv gegen Ausbeutung bei der Arbeit wehren und für eine gerechte Arbeit und bessere Möglichkeiten der Schul- und Ausbildung kämpfen.

Nein zur Ausbeutung – Ja zu Leben und Arbeit in Würde!

Downloads

europaNATS-Pressemitteilung (auf Deutsch)

europaNATS-Pressemitteilung (auf Französisch)

Links

Facebook-Seite von europaNATS

Aktualisiert: 09.12.2016